Gemeinde (Japan)

Verwaltungsgliederung Japans 2014 (Präfekturen und Unterpräfekturen in Hokkaidō rot, Gemeinden schwarz, Bezirke von designierten Großstädten grau)

In Japan gibt es heute vier Arten von Gemeinden, die als selbstverwaltete Gebietskörperschaften unterhalb der Präfekturebene stehen. Japan ist eigentlich flächendeckend in Präfekturen und Gemeinden unterteilt, jeder Punkt in Japan sollte folglich zu genau einer Gemeinde und genau einer Präfektur gehören und es sollte keine gemeindefreien Gebiete geben; jedoch ist die Gemeindezugehörigkeit einiger Gebiete, besonders abgelegener Inseln, Neulandgebiete und Gewässer, umstritten.

Die vier Arten von Gemeinden sind:

  • Shi (), (kreisfreie) Städte, von denen die größten als seirei shitei toshi (etwa „regierungsdesignierte Großstädte“) sonst den Präfekturen zustehende Verwaltungsaufgaben übernehmen und in Stadtbezirke (ku, manchmal eindeutiger 行政区, gyōsei-ku, „Verwaltungsbezirke“) gegliedert sind, weitere größere Städte werden absteigend nach Verwaltungskompetenz als „Kernstädte“ (chūkakushi) und „Sonderstädte“ (tokureishi) klassifiziert,
  • Machi (, sinojapanische Lesung chō), (in der Regel: kreisangehörige) Städte, wobei die Landkreise, Gun, im Wesentlichen nur noch als geographische Bezeichnung existieren,
  • Mura (, sinojapanisch son), (kreisangehörige) Dörfer und
  • [Tokubetsu-]Ku ([特別]区), „[Sonder-]Bezirke“, die bisher nur in Tokio existieren; nicht zu verwechseln mit den vorher genannten Verwaltungsbezirken von Großstädten. Beide werden aber oft nur als ku, „Bezirk[e]“, benannt.

Einige Gemeinden auf abgelegenen Inseln sind machi oder mura, gehören aber nicht zu einem Landkreis.

Weil für die Bezirke Tokios bestimmte, seit dem Jahr 2000 vor allem auf wenige Zuständigkeiten und das Steuersystem begrenzte Einschränkungen im Vergleich mit anderen Gemeinden gelten, werden sie in manchen Kontexten bis heute nicht zu den Gemeinden gezählt und z. B. bei der Zentralregierung in Kommunalstatistiken (s. u.) des für die Beziehungen zu den Gebietskörperschaften zuständigen Sōmushō gar nicht oder nur separat geführt. In anderen Kontexten, etwa bei der Wahl ihrer Bürgermeister und Parlamente, sind die Bezirke dagegen heute gleichwertig und werden z. B. auch in den Wahlstatistiken (s. u.) des bei der Zentralregierung für Wahlen zuständigen Sōmushō gleich behandelt.

Am 26. September 2020 gab es inklusive Tokios insgesamt 1.741 Gemeinden, davon 792 shi (darunter 20 seirei-shi), 743 machi/chō, 183 mura/son und 23 tokubetsu-ku.[1][2] Aufgrund vieler Eingemeindungen haben Machi und Mura zahlenmäßig sehr stark abgenommen. Viele Stadtgebiete von in den Heisei-Jahren „neu“ entstandenen Städten sind mit denen vormaliger Landkreise nahezu identisch.

  1. 市区町村名・コード>市区町村数を調べる. In: e-Stat. 総務省統計局 Sōmu-shō tōkei-kyoku (Statistik-Amt des Sōmushō), 26. September 2020, abgerufen am 26. September 2020 (japanisch).; hier herausgerechnet wurden die de facto unter russischer Verwaltung stehenden, aber von japanischen Behörden nicht als Teil der an die Sowjetunion abgetretenen Kurilen, sondern der Hokkaidō („Präfektur Hokkai“/„Nordmeer-Präfektur“) betrachteten „Nördlichen Territorien“/Südkurilen, zu denen aus japanischer Regierungssicht ein Teil der Stadt Nemuro und sechs komplette Dorfgemeinden in der Unterpräfektur Nemuro von Hokkaidō zählen, siehe Kurilenkonflikt.
  2. 都道府県別市区町村数一覧 to/dō/fu/ken-betsu shi/ku/chō/son-sū ichiran (Liste der Zahl der Gemeinden nach Präfektur). 地方公共団体情報システム機構 Chihō kōkyō dantai jōhō system kikō (=2014 aus einem 1970 eingerichteten Vorläufer neu organisierte Verwaltungskörperschaft, die die Gebietskörperschaften bei der Einführung von IT-Systemen und unter anderem der Umsetzung der neuen einheitlichen Steuer- & Sozialversicherungsnummer („My Number“) unterstützen soll; englisch kurz J-LIS), 1. Oktober 2018, abgerufen am 26. September 2020 (japanisch).

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